Natur

Ein großer Teil des Territoriums der Beraun-Region besteht aus zwei Naturschutzgebieten – dem Böhmischen Karst und dem Pürglitzer Wald (Křivoklátsko). Trotz ihrer Nähe sind diese bemerkenswert unterschiedlich und in ihrer Essenz einzigartig. Ihre Verbindung ist die Beraun (Berounka), ein ruhiger und lebensspendender Fluss, der seit Jahrtausenden den Charakter der hiesigen Landschaft prägt und gleichzeitig dem touristischen Gebiet seinen Namen gibt.

Fluss Beraun (Berounka)

Wegen ihrer sanften Strömung, der ganzjährigen Schiffbarkeit und der wunderschönen umgebenden Natur der Naturschutzgebiete Böhmischer Karst und Pürglitzer Wald (Křivoklátsko) ist die Beraun (Berounka) ein beliebter Fluss für Wassersportler. Ihr Strom wird nicht nur von erfahrenen, sondern auch von absoluten Anfängern aller Altersklassen geschätzt.

Die Fluss-Schlucht schafft atemberaubende Szenerien und bietet vielen Tieren ein Zuhause. Unabhängig davon, ob Sie sich entscheiden, den Fluss im Pürglitzer Wald (Křivoklátsko) oder im Böhmischen Karst auszuprobieren – Sie werden es bestimmt nicht bereuen. An manchen Stellen ist der Fluss lebhafter, an anderen ist er sehr sanft, aber überall gibt es etwas zu genießen. Neben der umliegenden Natur finden Sie oberhalb des Flusses auch eine Reihe von Denkmälern, wie die Ruinen der Burg Angerbach (Týřov), die Burg Nischburg (Nižbor), die sagenhafte Burg Tetín oder die Burg Karlstein.

Wenn Sie nach der Beraun-Quelle suchen möchten, werden Sie keinen Erfolg haben. Der Fluss entspringt am Zusammenfluss von Mies (Mže) und Radbusa (Radbuza) im westböhmischen Pilsen und ist mit einer Länge von 137 Kilometern einer der kürzesten Flüsse in Böhmen. Er endet in Lahowitz (Lahovice) bei Prag, wo er in die Moldau mündet.

Der Fluss hieß ursprünglich Mies (Mže), Kosmas nennt ihn in seiner Chronik Msa oder Misa. Den Namen Beraun (Berounka) gab ihm der Pilsner Chronist Jan Tanner und die große Böhmische Karte aus dem Jahr 1720 von Jan Kryštof Müller trug am meisten zur Stabilisierung und Verbreitung des Namens Beraun (Berounka) bei.

Ein bekannter Liebhaber der Beraun (Berounka) war der tschechische Schriftsteller Ota Pavel (1930–1973), der als Kind mit seinen Eltern und Brüdern in eine Sommerwohnung in der Nähe von Branau (Branov) fuhr. Er projizierte oft den Fluss in seine Arbeit und beschrieb seinen Lesern die Schönheit der umgebenden Natur. An den Schriftsteller erinnert in Branau (Branov) noch heute seine Gedenkhalle, die sich im Haus des Fährmanns befindet.

Naturschutzgebiet Böhmischer Karst

Das warme und gastfreundliche Kalksteingebiet des Böhmischen Karstes ist das bedeutendste Karstgebiet in Böhmen. Die außergewöhnliche Vielfalt an Pflanzen und Tieren in der Umgebung ist das Ergebnis des Zusammenspiels von Mensch und Natur. Menschen haben die lokale Natur von prähistorischen Zeiten an beeinflusst und beeinflussen sie bis heute. Indem sie hier seit Jahrtausenden auf kleinen Feldern und in Wäldern wirtschafteten, Vieh weideten, Wiesen mähten, Steine abbauten und ihre Siedlungen bauten, vergrößerten sie unwissentlich die einzigartige Vielfalt der hiesigen Landschaft.

Das Naturschutzgebiet wird von großen Flächen von Gemeinschaften aus Felssteppen, Waldsteppen und Laubwäldern gebildet, es ist eine ästhetische Landschaft voller Leben. Am biologisch wertvollsten sind wärmeliebende Eichen-Hainbuchen- und Eichenwälder. Der allgegenwärtige Kalkstein ermöglichte die Bildung von Karstreliefs, weshalb das Gebiet beispielsweise Karstschluchten, schluchtenartige Täler, Karstquellen, kleine unterirdische Bäche und Höhlen enthält.

Der Böhmische Karst ist auch in Bezug auf die Geologie, die Ablagerung der silurischen und devonischen paläozoischen Schichten und die Erforschung der Entwicklung des Lebens in diesen Perioden der Geschichte der Erde ein einzigartiges Gebiet auf der Welt. Die außergewöhnliche geologische und paläontologische Bedeutung wird durch viele natürliche und künstliche Aufschlüsse der paläolithischen Schichten belegt.

Das Naturschutzgebiet Böhmischer Karst wurde 1972 erklärt. Die Fläche beträgt 130 km² und umfasst 21 kleinflächige besonders geschützte Gebiete, 12 Gedenkbäume und 1 Nichteingriffsgebiet. Einige Schutzgebiete sind auch im europäischen System Natura 2000 enthalten.

Die Kalksteinlandschaft zieht seit mehr als einem Jahrhundert Besucher an, wovon einer der ältesten markierten Wanderwege durch Karlstein und St. Johann unter dem Felsen (Svatý Jan pod Skalou) zeugt. Ein außergewöhnlich dichtes Wanderwegenetz wird jeden Wanderer begeistern, untergegangene Steinbrüche werden nach und nach von der Natur aufgesogen und locken Abenteurer an. Das mäandrierende Tal von Beraun (Berounka) erfreut das Auge der Romantiker von den hiesigen Aussichtspunkten.

Naturschutzgebiet Pürglitzer Wald

Das Naturschutzgebiet Pürglitzer Wald liegt nur einige Kilometer von Prag entfernt, aber es ist eine der interessantesten Landschaften nicht nur in der Tschechischen Republik, sondern in ganz Europa. 1977 nahm die UNESCO es im Rahmen des Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ auch in die Biosphärenreservate auf. Ein Jahr später erhielt der Pürglitzer Wald (Křivoklátsko) den Status eines Naturschutzgebietes mit einer Fläche von 628 km².

Dank der unmittelbaren Nähe zu Prag gingen hier früher böhmische Monarchen und Adelige auf die Jagd. Aus diesem Grund wurden die lokalen Wälder nie stark abgeholzt, und die Bestände sind bis heute bemerkenswert intakt geblieben.

Der Charakter des Naturschutzgebietes Pürglitzer Wald (Křivoklátsko) wird maßgeblich durch den Fluss Beraun (Berounka) bestimmt. Seit Jahrtausenden bahnt er sich seinen Weg durch ein tiefes Tal und schafft dramatische Schluchten, Mäander und Flussterrassen. Über sechzig Prozent der Fläche sind mit Wäldern bedeckt, was den Durchschnitt in der Tschechischen Republik deutlich übersteigt. Die Wälder sind meist Laub- oder Mischwälder.

Pürglitzer Wald (Křivoklátsko) bietet vielen gefährdeten Vertretern der Tierwelt ein Zuhause. Konkret leben hier 20 kritisch gefährdete, 37 stark gefährdete und 44 gefährdete Tierarten. Gleichzeitig gehört das gesamte Gebiet zu den bedeutenden Vogelrevieren Europas. Sie können 120 Vogelarten beobachten, die hier nisten, und 35 Zugvogelarten.

Das hügelige Relief lockt Besucher aus dem ganzen Land. Zu den beliebtesten Ausflugszielen gehören zum Beispiel die Kleinen Seen von Skryje (Skryjská jezírka), die Burgruine Angerbach (Týřov) oder die Burg Pürglitz (Křivoklát). Im Sommer und Herbst ziehen leidenschaftliche Pilzsammler in die Pürglitzer Wälder, Kanufahrer fahren auf dem Fluss Beraun (Berounka), und das dichte Netz von Radwegen ist ein Paradies für alle, die die Landschaft lieber vom Fahrradsattel aus erkunden.