Ruinen der Burg Angerbach (Týřov)

Weniger als drei Kilometer vom Dorf Skryje entfernt erhebt sich über dem rechten Ufer der Beraun (Berounka) der Torso einer der ältesten Burgen Böhmens. Die Geschichte der in dem Pürglitzer Wald (Křivoklátsko) verborgenen Ruinen reicht bis zu den letzten Premysliden, die eine der bedeutendsten Herrscherfamilien war.

In der Gegend mit dem Spitznamen Přemysliden-Forst (Přemyslovský hvozd) ließ König Wenzel I. Anfang des 13. Jahrhunderts auf dem Gelände einer ehemaligen Fluchtburg die Burg Angerbach (Týřov) errichten, die zusammen mit Pürglitz (Křivoklát) eine der ältesten Burgen auf dem Gebiet der Tschechischen Republik ist. Sie war in Böhmen ungewöhnlich – gebaut wie ein französisches Kastel, also ein System von Türmen, die durch unzugängliche Ringmauern verbunden sind. Als während der Hussitenkriege zu Beginn des 15. Jahrhunderts weitere Befestigung errichtet wurde, wurde die Burg Angerbach (Týřov) praktisch uneinnehmbar.

Im Laufe der Zeit wechselte die Burg die Besitzer berühmter Namen aus den Reihen des hohen und niederen Adels, aber ab dem Beginn des 16. Jahrhunderts begann sie zu verfallen, und 1575 wird sie erstmals als verlassen erwähnt. Und als 1685 das umliegende Gut an die Familie Wallenstein verkauft wurde, blieb von der Burg nur eine Ruine übrig. Von Angerbach (Týřov) sind bis heute Turmreste, Palast- und Ringmauern erhalten geblieben.

Die Ruine ist von vielen Legenden umwittert. Die bekannteste erzählt von einem Schatz, der von zwölf Jungfrauen bewacht wird, die in Fische im Burgbrunnen verwunschen wurden. Die Legende besagt, dass nur derjenige den Schatz erhalten kann, der ein Jahr ohne Unterbrechung in der Burg bleibt. Viele Männer hatten es bereits versucht, hielten es nicht aus und wurden mit abgeschnittenem Kopf gefunden.

Der Ort, durch den buchstäblich die Geschichte geschritten ist, ist wirklich einen Besuch wert. Aber Vorsicht, der schmale Pfad im steilen Hügel über dem Fluss Beraun (Berounka), der von der Brücke unter Skryje nach Angerbach (Týřov) führt, erfordert Vorsicht und zumindest Grundkondition. Außerdem befindet sich die Ruine in einem nationalen Naturschutzgebiet, wo das Betreten außerhalb der markierten Wege verboten ist.

Lage