Burg Pürglitz (Křivoklát)

Die Burg Pürglitz (Křivoklát) steht auf einem Felsvorsprung über dem Rakovnický-Bach und gehört zu den bedeutendsten Burgen in der Tschechischen Republik. Sie steht an einem schwer zugänglichen Ort und ist auf einem annähernd dreieckigen Grundriss errichtet. Die Dominante, die schon von weitem gut zu sehen ist, ist der runde Große Turm. Im Mittelalter war es eine beliebte Residenz vieler böhmischer Fürsten und Könige.

Historiker vermuten, dass die Burg in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts von der bedeutenden tschechischen Familie der Přemysliden gegründet wurde, die sie hauptsächlich als Jagdschloss nutzte. Während der Regierungszeit von König Ottokar II. Přemysl (1233-1278) ist eine große, großartige königliche Burg entstanden, in der der böhmische König und römische Kaiser Karl IV. (1316–1378) als Kind und dann als Erwachsener lebte.

Seine Blütezeit erlebte Pürglitz (Křivoklát) auch während der Herrschaft von Vladislav II. von Böhmen und Ungarn, der es im Stil der Jagiellonen-Gotik umbauen ließ und es zu einer der luxuriösesten königlichen Residenzen Mitteleuropas machte. Während der Hussitenkriege in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurden hier die Kronjuwelen für eine gewisse Zeit aufbewahrt. Aber es verlor allmählich sein früheres Prestige und nach der Thronbesteigung der Habsburger wurde Pürglitz (Křivoklát) sogar zu einem Gefängnis.

Vor dem völligen Verfall wurde es durch die Fürsten von Fürstenberg gerettet. Der Wiederaufbau nach dem Brand von 1826 dauerte hundert Jahre und wurde erst in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts abgeschlossen. Die Familie Fürstenberg waren die letzten adeligen Besitzer – ihnen gehörte die Burg bis 1929, als sie an den tschechoslowakischen Staat verkauft wurde.

Die Burg ist mit kleinen Pausen ganzjährlich zugänglich, Besucher können mehrere Besichtigungsrouten nutzen, darunter eine freie Besichtigung ohne Führung. Zu den seltensten Teilen und Denkmälern gehören der Turm mit Jagdsammlungen, Säle mit einer Ausstellung gotischer Malerei und Skulptur, der Huderka-Turm mit einer schwarzen Küche, das Gefängnis und die Folterkammer. Einzigartig ist auch die umfangreiche Bibliothek mit 52.000 Bänden.

Lage