Koněprusy Höhlen (Koněpruské jeskyně)

Konieprus (Koněprusy) ist ein ziemlich kleines Dorf im Naturschutzgebiet Böhmischer Karst, es hält jedoch ein Primat. In unmittelbarer Nähe des Dorfes befindet sich das größte Höhlensystem in Böhmen – die Koněprusy Höhlen.

Die Höhlen befinden sich in dem Hügel Zlatý kůň (Goldpferd) und sind in devonischen Kalksteinen entstanden, die bis zu 400 Millionen Jahre alt sind. Diese Kalksteine sind maritimen Ursprungs und entstanden durch die Ansammlung von Kalkschalen wirbelloser Tiere. Die Höhlenräume haben drei Stockwerke und bisher wurden 2.050 Meter Gänge und Dome erkundet, deren Gesamthöhe beachtliche 70 Meter erreicht.

Zur einzigartigen Atmosphäre der Höhlen tragen Tropfsteine bei, die über mehrere Generationen entstanden sind. Zu den ältesten gehört die erstaunliche sonnenförmige Verzierung, für die sich den Namen Koněprusy Rosette eingebürgert hat, die neben Calcit auch klaren oder milchigen Opal enthalten.

Die Temperatur in den Höhlen beträgt das ganze Jahr über etwa 10 °C, was für Fledermäuse und Hufeisennasen geeignet ist. Sie sind streng geschützt und die Höhle ist eines der wichtigsten Biotope dieser Arten in der Tschechischen Republik.

Dank der Funde von Knochen und Werkzeugen von Menschen des Typs Homo Sappiens Sappiens wissen wir, dass die Höhle bereits in uralter Geschichte bewohnt war. Eine merkwürdige Nutzung erfuhr die Höhle im 15. Jahrhundert während der Herrschaft des Königs Georg von Podiebrad. Damals siedelten sich Geldbetrüger in der Höhle an, die gefälschte Münzen aus Kupferblechen prägten.

In der modernen Geschichte wurde die Höhle in den 1950er Jahren von Steinbrucharbeitern wiederentdeckt und ist seitdem Gegenstand umfangreicher Fachforschung. Gleichzeitig wurden die Höhlen ab 1959 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Derzeit sind die Höhlen fast das ganze Jahr über zugänglich, die Besichtigung dauert etwa eine Stunde und die Besucher gehen durch etwa 620 Meter lange Gänge.

Lage