Großer Amerika-Kalksteinbruch
Mit dem Spitznamen Tschechischer Grand Canyon diente er als Kulisse für eine Reihe tschechischer und ausländischer Filme und kann die Atmosphäre eines Arbeitslagers für tschechoslowakische politische Gefangene des letzten Jahrhunderts präsentieren. All dies ist der Große Amerika-Kalksteinbruch.
Der wahrscheinlich berühmteste überschwemmte Kalksteinbruch in der Tschechischen Republik liegt in der Nähe des Dorfes Groß Morschin (Mořina), nur vier Kilometer von der majestätischen Burg Karlstein entfernt.Aufgrund seiner Ausmaße gilt er als der größte der Gruppe der örtlichen Steinbrüche, da er 800 Meter lang, 200 Meter breit und etwa 100 Meter tief ist.
Der Abbau im Großen Amerika-Kalksteinbruch entwickelte sich zusammen mit der Industrie nach dem Ersten Weltkrieg und wurde erst 1963 eingestellt, als es zu einem massiven Wandsturz kam. Seit dieser Zeit lockt dieser Ort trotz des strengen Verbots dazu, die langen Stollen zu entdecken und im klaren blauen Wasser zu baden. Das Betretungsverbot gilt aber immer noch und wird durch viele tödliche Unfälle begründet, dieser Ort war und ist wirklich nicht sicher.
Derzeit ist der Steinbruch von einem Stahlseil umgeben, es wurden jedoch Aussichtsplattformen für Besucher eingerichtet und es ist auch möglich, einen Spaziergang um den Steinbruch herum zu machen und die beeindruckende Aussicht auf das azurblaue Wasser zu genießen.
Auch andere Steinbrüche, die sich an diesem Ort befinden, beziehen sich mit ihren Namen auf den amerikanischen Kontinent. Für den Steinbruch Mexiko hat sich der tschechische Name Mauthausen eingebürgert, weil hier in den 1950er Jahren mindestens 1.400 tschechoslowakische politische Häftlinge arbeiteten. Zu ihrem Gedenken befindet sich ein Denkmal am nordöstlichen Rand des Steinbruchs.
Der Kleine Amerika-Steinbruch ist heute mit klarem blauem Wasser überschwemmt, und zwar bis zum 4. Stock der ursprünglichen fünf Abbaustöcke. Der See heißt Rešenské. Der kleinste Steinbruch heißt Kanada, er dient bis heute zu technischen Zwecken. Alle Steinbrüche sind durch ein System unterirdischer Stollen und nicht zugänglicher Gänge miteinander verbunden.